Gründe für eine kleine Bienenkiste

Welche Größe ist die richtige? Ob 12 oder nur 9 Waben, hängt von vielen Faktoren ab. Hier findest du meine Überlegungen.


Weniger füttern

In trachtarmen Gegenden wie meiner (ländlich, viel intensive Landwirtschaft und Phasen ohne Blüten/Tracht für die Bienen), müsste man einen Schwarm viel füttern, damit er den Brautraum der normalen Bienenkiste komplett ausbaut. In verregneten oder zu trockenen Jahren gilt das auch in einer Umgebung, wo viel blüht. Bei kleinen und/oder späten Schwärmen, ist es trotz kontinuierlichem Füttern unwahrscheinlich, dass die Bienen den Brutraum komplett ausbauen.

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    Für die Bienen ist das nicht schlimm, aber für uns Imkernde ist es schade, weil man in der zweiten Saison nicht nach Anleitung weiterimkern kann, sondern die Bienen erst den Brutraum ganz ausbauen müssen. 

    Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bienen ihre Waben gerade an den vorgegebenen Wabenleisten entlang bauen, ist bei einem kleineren Brutraum höher, weil ein Schwarm in den ersten 3-5 Wochen nur Waben mit Arbeiterinnen-Zellen baut, die Drohnenwaben und Dickwaben entstehen anschließend.

Frühere Schwarmstimmung

Große Völker bauen in einer kleinen Kiste den Honigraum im Frühling schnell aus und kommen evtl. früher in Schwarmstimmung als in einer normalen 12-Waben-Bienenkiste. Ich sehe das als Vorteil, weil ich dann nicht das ganze Frühjahr auf den Schwarm warten muss und weil frühe Schwärme und das Restvolk bessere Bedingungen haben (bessere Tracht und mehr Zeit), je früher sie schwärmen. 

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    In guten Jahren mit viel Tracht kann ein großer, früher Schwarm evtl. schon im ersten Sommer eine Honigernte bringen. Also auch in einer Umgebung mit viel Tracht funktioniert die kleinen Bienenkiste und hat ihre Vorteile. Natürlich ist eine kleinere Bienenkiste auch etwas handlicher und ein bisschen günstiger.

Vergleich mit anderen Beuten

Im Vergleich mit konventionellen Beuten (wo man den Völkern fertige Waben und Mittelwände gibt, versucht das Schwärmen zu verhindern und möglichst große Völker/Honigernte möchte), ist die normale Bienenkiste eher klein bis normal dimensioniert. Aber verglichen mit Bienenwohnungen, die auf Naturwabenbau und Schwarmvermehrung ausgelegt sind (Bienenkörbe, Klotzbeuten, Zeidlerbäume, Warré-Beuten oder der Krainer Bauernstock, die Vorlage für die Erfindung der Bienenkiste), ist die normale Bienenkiste sehr groß.

Fazit

Ich probiere seit längerem unterschiedliche Beuten aus, verschiedene TBH´s (Oberträgerbeuten), Warré und Bienenkisten in verschiedenen Größen. Die Bienenkiste ist für meine Bedürfnisse die ideale Beute. Die schmalere Version mit nur 9 Waben ist für meine Umgebung und so, wie ich die Bienen halte (nicht mehr füttern als nötig und lieber eine frühe Schwarmstimmung), stimmiger. Die 9 langen Waben bieten genügend Platz für Vorräte und Brut.


Du hast bereits Erfahrungen mit der kleinen Bienenkiste gesammelt - findest sie klasse oder hast Ideen zur Optimierung? Dann schreib mir eine Mail an info(at)bienenseb.de. Ich freue mich über Erfahrungsberichte von deinem Standort, damit ich meine Entwicklungen weiter verbessern kann!

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